Rassekaninchenzuchtverein S28 Hoyerswerda und Umgebung e.V.

Enterocolitis

Eine noch ziemlich neue und gefürchtete Krankheit beim Kaninchen ist die Enterocolitis, auch Darmlähmung genannt. Sie äußert sich beim erkrankten Tier mit schleimgefülltem Dünndarm, geleeartigem Schleim und Blinddarm mit verhärtetem Inhalt. Erstmals trat die Krankheit 1997 in Kaninchenmastbetrieben in Frankreich auf. Sie führt zu Verlusten von 30-60% der Jungtiere. Die Todesrate kann in befallenen Zuchten aber auch bei 80% liegen. Zu Recht ist diese Krankheit unter den Züchtern gefürchtet, zumal es bisher noch keine wirksamen Medikamente gibt bzw. diese sich noch in der Zulassungsphase befinden.
Denn Auslöser der Krankheit sind verschiedene Erreger wie Kokzidien, Pasteurellen, Clostridien und E.Coli Bakterien. Der Ausbruch scheint durch Stress, wie Austellungen, Futterumstellung, Tätowieren begünstigt zu werden.

Interessant ist die Tatsache, dass schon Dr. Friedrich Karl Dorn 1964 in seinem Buch "Rassekaninchenzucht" die Krankheitssymptome als Darmentzündung beschrieb. Er sah die Ursache in zu eiweißreicher Fütterung und sein Rat zur Behandlung lautete, Umstellung der Fütterung auf rohfaserreiche Diäternährung, sprich einwandfreies Wiesenheu.

Dipl.vet.med.Frank Scholz schreibt in der Jahresschrift 2014 des LV der Sächsischen Rassekaninchenzüchter ähnliches:
"Als erstes müssen wir erkennen, dass unsere Tiere keine Hochleistungssportler sind, welche...nicht innerhalb kürzester Zeit auf dem Idealgewicht sein müssen.Geben wir doch unseren Tieren diese Zeit, um sich in normaler Zeit zu entwickeln (auf Jungtierschauen sollten doch eigentlich Jungtiere und keine fertigen Tiere gezeigt werden!). Wenn wir dies beachten, brauchen wir unsere Tiere nicht mit Unmengen an Konzentraten zu füttern, sondern können auf eine artgerechte und altersgerechte Fütterung zurück greifen." 

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